Befürchtungen wurden bestätigt
Im Jahr 2023 wurden laut Statistikamt Nord in Hamburg 5.999 Wohnungen fertiggestellt. Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen liegt damit gut 22 Prozent unter dem Jahresmittel seit Beginn des Wohnungsbauprogramms und gut 3200 Wohnungen unter dem Wert des Jahres 2022.
42/2024
Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):
„Die am Donnerstag veröffentlichten Zahlen bestätigen unsere Befürchtungen. Nach dem Rückgang der Zahl der Baugenehmigungen ist im vergangenen Jahr auch die Zahl der fertig gestellten Wohnungen deutlich gesunken. Die Zahlen spiegeln die schwierige Situation der Wohnungswirtschaft.
Angesichts der deutlich gestiegenen Baukosten, hoher Zinsen und umfassender Klimaschutzauflagen ist der Bau bezahlbare Wohnungen in Hamburg kaum mehr möglich. Die sozialen Vermieter erkennen an, dass die Stadt mit einer deutlichen Erhöhung der Fördermittel versucht, der Entwicklung entgegenzuwirken. Aber allein der Bau von Sozialwohnungen wird die große Nachfrage nach Wohnraum in Hamburg nicht befriedigen. Wir stellen fest, dass vor allem im frei finanzierten Wohnungsbau nichts mehr geht.
Die Stadt muss jetzt konsequent den von ihr angestoßenen Versuch, die Bauordnung zu entschlacken und die Bürokratie zu reduzieren, weitergehen. Wir hatten in der vergangenen Woche ein gutes Gespräch mit den Bezirksamtsleitern. Dabei wurde auch deutlich, dass es in den Bauämtern einen großen Fachkräftemangel gibt. Dieser Mangel wird nicht in kurzer Zeit zu beheben sein. Deshalb müssen die Behörden dringend ihre Arbeitsabläufe überdenken und der Senat alles tun, um die Bezirksämter zu stärken.
Die jetzt veröffentlichten Fertigstellungszahlen, sind auch eine ‚rote Ampel‘ für alle Versuche, Klimaschutzauflagen zu verschärfen. Wer immer noch glaubt, mit höheren Vorgaben dem Wohnungsbau zu dienen, wird eines Besseren belehrt. Ich fürchte, dass die Unterstützung für den so dringend notwendigen Umweltschutz in der Bevölkerung nachlassen wird, wenn die eigene Wohnung nicht mehr bezahlbar ist.
Wir brauchen ein Moratorium bei zusätzlichen Klimaschutzauflagen. Immer deutlicher wird dabei, dass eine immer höhere Energieeffizienz einzelner Gebäude einen viel zu hohen Preis hat. Auch ökologische Dämmplatten müssen mit viel CO2-Emission produziert und später als Sondermüll teuer entsorgt werden. Kurzum: Dämmen ist ökologisch und wirtschaftlich dämlich.“
23/05/2024
Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 443 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 742.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,41 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.
V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de