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Bündnis für Wohnen ist kein Selbstzweck

Videokonferenz mit Rostocks Oberbürgermeister – VNW-Direktor Andreas Breitner: Probleme der Wohnungswirtschaft sollen Inhalt des Bündnisses für das Wohnen werden.

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Rostock. Die sozialen Vermieter und Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen haben eine engere Zusammenarbeit bei der Umsetzung des bezahlbaren Wohnens in der Hansestadt vereinbart. Man werde sich zeitnah erneut zu einer Videokonferenz treffen, um Probleme bei aktuellen Wohnungsbauprojekten zu besprechen, vereinbarten der Oberbürgermeister und Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), bei einer Videokonferenz.

Bis zu dem nächsten Treffen wollen die Vorstände der Wohnungsgenossenschaften und WIRO-Geschäftsführer Ralf Zimlich eine entsprechende Auflistung erstellen. „Es geht um das Einsammeln der aktuellen Probleme“, sagte VNW-Direktor Andreas Breitner. „Diese Liste muss dann Inhalt des Bündnisses für das Wohnen sein. Dieses ist kein Selbstzweck, sondern kann zur Problemlösung beitragen. Die Voraussetzung ist aber, dass es im Rostocker Rathaus zur Chefsache wird.“ Probleme gebe es beispielsweise beim Bauprojekt Groter Pohl und dem Grünen Wohnquartier in der Thierfelderstraße.

In der Thierfelderstraße sollen sieben Mehrfamilienhäuser mit 147 Wohnungen, darunter 13 Sozialwohnungen, errichtet werden. Am Groten Pohl sollen bis zu 650 Wohnungen entstehen. „Probleme gibt es hier vor allem bei den Baugenehmigungsverfahren“, sagte VNW-Direktor Andreas Breitner. „Das kostet nicht nur Zeit, die Wohnungssuchende nicht haben, sondern macht die Wohnungen auch unnötig teurer. Wir brauchen raschere Entscheidungen. Die VNW-Unternehmen haben viele Bauprojekte vorbereitet, aber es stockt.“

Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen machte in dem Gespräch deutlich, dass ihm an einer raschen Lösung der Probleme gelegen sei. Er plädierte dafür, das im vergangenen Jahr in Rostock geschlossene Bündnis für das Wohnen zu nutzen, um klare Vorgaben für einzelne Wohnungsbauprojekte zu entwickeln und festzuschreiben. „Ich möchte, dass wir in dem Bündnis einen Zeitplan für einzelne Bauprojekte vereinbaren. Dann können wir in regelmäßigen Abständen kontrollieren, was erledigt ist, und bei Schwierigkeiten Lösungswege festlegen.“

Rüdiger Sokolowski, Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Rostock-Süd eG, beklagte bei dem Gespräch, dass die Wohnungsunternehmen in den vergangenen Monaten „vieles in die Pipeline“ gebracht hätten. „Jetzt liegt es beim Bauamt und wir warten darauf, dass es endlich losgeht.“ In Rostock-Schmarl beispielsweise habe man für die Errichtung eines energieeffizienten Gebäudes einschließlich notwendiger Personenaufzüge bereits Verträge geschlossen, doch noch fehle die überfällige Baugenehmigung. „Es muss doch einen Weg geben, mit den einzelnen Fachämtern zusammenzukommen, um zeitnah Bauanträge für das Wohnen unserer Bürger und Genossenschaftsmitglieder umzusetzen.“

Roland Blank, Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Schiffahrt-Hafen Rostock eG, forderte eine „schnelle Eingreiftruppe“, die Probleme identifiziere und wo der Oberbürgermeister klare Ansagen mache, bis wann diese Probleme gelöst werden sollten. Blank machte deutlich, dass die Genossenschaften auf der Seite der Stadt stünden, wenn es darum gehe, bezahlbare Wohnungen zu errichten. „Aber wir müssen schon wissen, was Sie wollen“, sagte Blank an den Oberbürgermeister gewandt.

Ähnlich äußerte sich Cornelia Haseloff, Vorstand der Baugenossenschaft Neptun eG. „Wir brauchen verlässliche Aussagen in der Bearbeitung unserer Bauanträge. Mittlerweile dauern die Baugenehmigungen für die Nachrüstung von Aufzügen ein ganzes Jahr – und das, obwohl wir diese Bauart seit 15 Jahren erfolgreich für unsere Mitglieder praktizieren. Wir möchten einheitliche Bearbeitungsanforderungen und wünschen uns die Stadt hier als aktiven Berater. Wir arbeiten im Interesse unserer Mitglieder und damit für die Bürger unserer Hansestadt Rostock. Wir verbessern nachhaltig die Wohnbedingungen unserer Mitglieder und haben hier keine Renditeinteressen. Im Gegenteil, wir halten die Nutzungsgebühren stabil.“

Der VNW vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 391 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 742.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,04 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de