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Coworking Spaces als Chances

VNW-Direktor Andreas Breitner: Vor allem strukturschwache Regionen könnten profitieren. Landesregierungen sollten Bedarfsanalyse erstellen.

141/2020

Die norddeutsche Wohnungswirtschaft hat die Landesregierungen von Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern aufgefordert, als Konsequenz aus der Corona-Pandemie neue Formen der Arbeit zu fördern. „Ich denke dabei vor allem an sogenannte Coworking Spaces, von denen vor allem der ländliche Raum profitieren könnte. Es ist kein Naturgesetz, dass nur der Versandhandel und Baumärkte von der Pandemie profitieren. Auch strukturschwache Regionen wie Vorpommern oder West-Mecklenburg, Dithmarschen, Steinburg oder Schleswig-Flensburg können aus der Krise erstarkt hervor gehen“, sagt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW).

„Coworking Spaces sind vollständig ausgestattete Büros, die zur Miete angeboten werden. Neben einem Schreibtisch stehen beispielsweise Telefon, Computer, Strom und Internet zur Verfügung. Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in der Stadt arbeiten, aber auf dem Land leben, müssen dadurch nicht ins Büro fahren. Gerade wer im eigenen zu Hause keinen Arbeitsplatz einrichten kann, weil der Raum oder die Ruhe fehlt, kann in solchen Räumen arbeiten. Sie können dennoch ‚im Büro‘ sein, müssen nicht von zu Hause arbeiten und sparen sich lange Fahrtwege und -kosten.“

„Für derartige „Arbeitsplätze“ biete sich der ländliche Raum zwischen den Wirtschaftszentren geradezu an“, sagt VNW-Direktor Andreas Breitner weiter. „In Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern steigt seit Jahren die Zahl der Menschen, die täglich nach Hamburg, Kiel oder Rostock zu Arbeit fahren. Allein Hamburg zählt täglich bis zu 300.000 Pendler. Unzählige aus Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Hier sind Coworking Spaces eine attraktive Alternative.“

Für die Arbeitgeber sei das interessant, weil sie in teuren Innenstadtquartieren weniger Büroflächen anmieten müssten, sagt der VNW-Direktor weiter. „Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wiederum wird der tägliche, zumeist mühsame Hin und Rückweg zum Arbeitsplatz erspart. Folgen wären weniger Staus auf den Straßen und eine Reduzierung des Ausstoßes von Kohlendioxid.“

„Unter dem Einfluss von Covid-19 dürfte das Homeoffice vielerorts zur Norm werden“, sagt Andreas Breitner weiter. „Zwar ist noch nicht vollends klar, ob sich diese Entwicklung langfristig verstetigen wird. Aber von einem bin ich überzeugt: Die Arbeitswelt wird sich nachhaltig verändern. Deshalb gehört das Thema Coworking auf die Tagesordnung.“

Der VNW-Direktor schlug vor, dass Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zunächst herausfinden, in welchen Regionen Bedarf an Coworking Spaces besteht. „Vor allem für die strukturschwachen Regionen ist das eine Riesenchance, naturgegebene Standortnachteile auszugleichen. Nach einer entsprechenden Bedarfsanalyse könnte man über eine öffentliche Förderung nachdenken.“

Bisher gebe es Coworking Spaces vor allem in Großstädten, sagt VNW-Direktor Andreas Breitner. „Für Regionen, die attraktive Wohnstandorte aber wenige Arbeitsplätze bieten, sind sie jedoch eine interessante Möglichkeit, die Wirtschaftskraft vor Ort maßvoll zu steigern. Denkbar ist es zudem, einen Coworking Space durch Einrichtungen wie beispielsweise eine Kita zu ergänzen. Alt und Jung quasi Tür an Tür.“

Der VNW vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 389 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 742.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,04 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg(at)vnw.de