Der "Speckgürtel" profitiert
In Schleswig-Holstein sind im Jahr 2023 Tausende Wohnungen neu gebaut worden. Während in Hamburg die Zahlen eingebrochen sind, stiegen sie im Land zwischen den Meeren leicht an. Insgesamt seien 12.770 Wohnungen bezugsfertig übergeben worden, teilte das Statistikamt Nord am Donnerstag mit. Das waren 749 beziehungsweise 6,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Die meisten Wohnungen entstanden in den Kreisen Segeberg, Pinneberg und Schleswig-Flensburg.
43/2024
Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):
„Die Zahlen spiegeln eine Entwicklung, die vor allen Dingen Hamburg betrüben muss. Weil die Bedingungen für den Neubau von Wohnungen in der Hansestadt so schwierig sind, weichen Bauherren vermehrt auf den Hamburger Speckgürtel aus. Das belegen die Zahlen, wonach vor allen Dingen in den Kreisen Segeberg und Pinneberg besonders viele Wohnungen entstanden sind.
Grundsätzlich gilt allerdings auch für Schleswig-Holstein: der Bau bezahlbarer Wohnungen wird angesichts der gestiegenen Baukosten, hoher Zinsen und überbordender Klimaschutzauflagen immer schwieriger. Mit anderen Worten: In Schleswig-Holstein kommt alles etwas später, aber es kommt. Die Landesregierung hat allerdings mit einer deutlichen Aufstockung der Fördermittel für den sozialen Wohnungsbau reagiert. Aber der Bau von Sozialwohnungen allein wird die Krise am Wohnungsmarkt nicht beseitigen.
Notwendig sind weniger Bürokratie, eine Entschlackung der Bauordnung und kürzere Baugenehmigungsverfahren. Die sozialen Vermieter erkennen allerdings auch an, dass in den zuständigen Bauämtern immer häufiger Fachkräfte fehlen. Das sollte Anlass sein, in den Behörden die Abläufe zu digitalisieren und zu vereinfachen.“
23/05/2024
Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 443 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 742.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,41 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.
V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de