Presseportal

Presseinformationen

  • Presseinformationen

Ja zum einfachen Bauen

64/2024

Um den Wohnungsbau in Ballungszentren anzukurbeln, sollen die Regeln für die Errichtung von Wohngebäuden entschlackt werden. Das sieht der Entwurf für ein Gesetz zur zivilrechtlichen Erleichterung des Gebäudebaus vor, den Bundesjustizminister MarcoBuschmann (FDP) jetzt zur Abstimmung an die anderen Ressorts der Bundesregierung geschickt hat. Mit dem sogenannten Gebäudetyp-E-Gesetz soll es einfacher werden, beim Neubau auf die Einhaltung bestimmter Komfort-Standards zu verzichten, die für die Sicherheit des Gebäudes - also etwa Brandschutz oder Statik - irrelevant sind. Das kann etwa die Raumhöhe betreffen, die Zahl der Steckdosen im Wohnzimmer, die Art der Fenster oder die Frage, welche Norm-Innentemperatur in einem Badezimmer erreicht wird.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Der Gesetzentwurf geht in die richtige Richtung und dürfte es norddeutschen Wohnungsunternehmen ermöglichen, preiswerter zu bauen, ohne dass die Wohnqualität sinkt. Viele Normen des Bauens - vor allem bei der Haustechnik - führen nicht zwingend zu den gewünschten Ergebnissen, verteuern aber massiv den Wohnungsbau.

Gerade bei der Haustechnik wie Lüftern, Fahrstühlen komplizierter Heizungsanlagen haben wir in den vergangenen Jahren eine enorme ‚Aufrüstung’ erlebt. Das Problem: sie sind nicht nur beim Bau teuer, sondern auch in der Unterhaltung. Sie müssen regelmäßig gewartet und in viel kürzeren Abständen als das Gesamtgebäude erneuert werden.

Die VNW-Unternehmen plädieren daher für eine ‚Kultur des klugen Weglassens“. Was nicht eingebaut wird, kann nicht kaputt gehen und verursacht keine Kosten.

Künftig sollten Wohngebäude kompakter sein und mit weniger Fensterfläche ausgestattet werden. Die eingebaute Technik wiederum sollte einfach und robust sein - vor allem aber das Nutzungsverhalten der Mieterinnen und Mieter berücksichtigen. Im Sinne von Nachhaltigkeit ist es, langlebige, sortenreine und recyclebare Materialien für den Bau von Wohngebäuden zu verwenden.

Beim jüngsten norddeutschen Wohngipfel hatten sich die zuständigen Bauministerinnen und Bauminister von Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Bremen darauf verständigt, die jeweiligen Landesbauordnungen zu entschlacken und einander anzupassen. In Kombination mit dem, was Bundesminister Buschmann jetzt in Berlin vorgestellt hat, könnte das wirklich einen Schub für das bezahlbare Bauen und Wohnen bringen.“

11/06/2024

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 443 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 709.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,59 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de