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Steuererhöhung überdenken

1. Der Hamburger Senat sollte die kürzlich umgesetzte Erhöhung der Grunderwerbssteuer überdenken.
2. ‚Grunderwerbsteuer Null‘ würde Unternehmen und Mieter kurzfristig entlasten.
3. Einfachere Baustandards das Gebot der Stunde.

70/2023

Der Wert der Auftragseingänge im Wohnungsbau in Hamburg ist im ersten Quartal dieses Jahres deutlich eingebrochen. Im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Vorjahres ging der Wert um 44,5 Prozent auf gut 99 Millionen Euro zurück, wie das Statistikamt Nord am Mittwoch mitteilte. Preisbereinigt - also nach Abzug der Inflation - betrug der Rückgang demnach sogar 50,9 Prozent.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Der Einbruch beim Wohnungsbau ist dramatisch und lässt für die kommenden Jahre Schlimmes erahnen. Die Baukonjunktur befindet sich im steilen Sinkflug.

Der Hamburger Senat hat zwar frühzeitig auf die Entwicklung reagiert und die Förderung des Baus bezahlbarer Wohnungen massiv erhöht. Offenbar kann das jedoch den Wegfall vor allem im Bereich des frei finanzierten Wohnungsbaus nicht kompensieren.

Hamburg sollte als Sofortmaßnahme darüber nachdenken, die Grunderwerbssteuer befristet für zwei Jahre auszusetzen und damit einen weiteren finanziellen Beitrag leisten, den Rückgang des Wohnungsbaus abzumildern.

Mindestens aber sollte der rot-grüne Senat die Anfang dieses Jahres umgesetzte Erhöhung der Grunderwerbsteuer von 4,5 auf 5,5 Prozent überdenken. Das würde Unternehmen und Mieter in Zeiten steigender Baukosten und Zinsen kurzfristig entlasten.

Neben der öffentlichen finanziellen Förderung sollte Hamburg mehr Grundstücke vorrangig an gemeinwohlorientierte Vermieter verkaufen. Diese Vermieter sind eine Bank und haben seit Jahrzehnten unter Beweis gestellt, dass sie ihre Wohnungen zu bezahlbaren Mieten anbieten.

Ferner sind einfachere Baustandards das Gebot der Stunde. Auf alles, was nicht im Sinne der Sicherheit des Wohnens notwendig ist, sollte verzichtet werden. Bei weiteren Auflagen muss eine Pause eingelegt werden. Zudem sollten die bezirklichen über ihren Schatten springen und dem Bau standardisierte Wohngebäude Vorrang gewähren.“

07/06/2023

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 412 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,26 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de