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Umparken im Kopf

VNW-Direktor Andreas Breitner: "Bezahlbares Wohnen ist längst zu einer nachhaltigen Alternative zu flächenfressenden Einfamilienhäusern geworden."

145/2020

Das Umland von Metropolen wird einer Studie zufolge bei Immobilienkäufern immer begehrter. In Hamburg, Berlin, München, Köln, und Stuttgart seien die Kaufpreise für Eigentumswohnungen im Umland seit 2017 stärker gestiegen als in den Metropolen selbst, ergab eine Analyse des Verbands der Sparda-Banken und des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). In Hamburger Umland stiegen die Kaufpreise um 17,5 Prozent – in der Kernmetropole um 15,9 Prozent. Dennoch profitierten Wohnungskäufer im Hamburger Speckgürtel weiterhin von Preisabschlägen, so dass als Folge vor allem Familien nach wie vor ins Umland drängen.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Die im VNW organisierten Unternehmen bieten bezahlbare Mietwohnungen an. Sie merken den Druck auf das Umland vor allem bei der Ausweisung neuer Baugebiete. Oftmals entscheiden sich die Kommunen lieber für die Ausweisung neuer Einfamilienhausgebiete statt für den Geschosswohnungsbau. Dabei unterschätzen sie, dass bezahlbares Wohnen längst zu einer nachhaltigen Alternative zu flächenfressenden Einfamilienhäusern geworden ist.

Die Wohnungswirtschaft beobachtet seit längerem, dass im Umland der Hansestadt der Bedarf an bezahlbaren Wohnungen das Angebot übersteigt. Sinnvoll wäre es, wenn beiden Bundesländer im Rahmen der Metropolregion ihre unterschiedlichen Gesetze und Regelungen einander anpassen würden.

Ein Wohngebäude, das in Hamburg einmal genehmigt wurde, muss nur ein paar Kilometer weiter bei den schleswig-holsteinischen Behörden den gesamten Genehmigungsprozess erneut durchlaufen. Das kostet Zeit und macht den Bau des Wohngebäudes nur teurer – und damit unattraktiver. Bezahlen müssen diese unnötige Doppelarbeit am Ende die Mieterinnen und Mieter.

Genauso unverständlich ist es, warum die Bauordnungen der beiden Bundesländer nicht längst angepasst wurden. Auch hier entsteht für Wohnungsunternehmen, die bezahlbare Wohnungen errichten wollen, unnötiger bürokratischer Aufwand.

Nicht zuletzt gilt es, die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Hamburger Umlandgemeinden stärker als bisher in den gemeinsamen Planungsprozess einzubeziehen. Sie müssen sich von dem Bild des Geschosswohnungsbaus der Siebziger lösen. Groß, grau und seelenlos ist eben falsch und entspricht nicht der Realität. Meine Empfehlung ist: Schnell im Kopf umparken und her mit dem grünen Licht für den Geschosswohnungsbau. Wenn die Verantwortlichen in den Rathäusern und Kommunalparlamenten den Bau bezahlbarer Wohnungen nicht zu ihrer Sache machen, dann können die Landesregierungen planen, was sie wollen.“

Der VNW vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 389 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 742.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,04 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de