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Zensus bestätigt Wohnungswirtschaft

Dem Statistikamt Nord zufolge lag hamburgweit bei rund zwei Drittel (67,8 Prozent) aller vermieteten Wohnungen die monatliche Netto­kaltmiete bei unter zehn Euro pro Quadratmeter (€/m2). Das geht aus Ergebnissen des Zensus 2022 hervor. Mit Blick auf die Neuvertragsmieten schreibt das Statistikamt, dass rund jeder zweite Hamburger Haushalt (52,4 Prozent), der innerhalb der vergangenen zwei Jahre eine Wohnung bezogen habe, weniger als zehn Euro pro Quadratmeter für die Miete ausgebe.

91/2024

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Wir haben es jetzt schwarz auf weiß und von offizieller Stelle: Wohnen in Hamburg ist in weiten Teilen (noch) bezahlbar. Die vom Statistikamt Nord veröffentlichten Zensus-Ergebnisse bestätigen sowohl die aktuellen Angaben der sozialen Vermieter als auch die Ergebnisse der im vergangenen Jahr veröffentlichten Hamburger Mietenstudie.

Bei den im VNW organisierten Wohnungsunternehmen, die mehr als 300.000 Wohnungen vermieten, liegt aktuell die monatliche Erst- und Wiedervermietungsmiete im Durchschnitt bei 7,82 Euro pro Quadratmeter – also gut zwei Euro unter dem Durchschnitt des Hamburger Mietenspiegels (9,83 Euro). 

Die im vergangenen Jahr veröffentlichte Hamburger Mietenstudie*, die auch privat angebotene Mietwohnungen berücksichtigt, ermittelte eine Durchschnittsmiete von 8,71 Euro pro Quadratmeter. Mehr als zwei Drittel der von der Mietenstudie untersuchten Mieten – 68 Prozent – bewegen sich in einem Korridor zwischen 6,90 Euro und 10,52 Euro. 

Damit wird eines deutlich: der Hamburger Mietwohnungsmarkt funktioniert und ist viel besser als sein Ruf. Entscheidend ist, dass auch in den kommenden Jahren die Balance zwischen Vermietern und Mietern gewahrt bleibt und es nicht zu einseitigen Verschärfungen kommt. Jede Verschärfung des Mieterschutzes schafft keine neue Wohnung und erschwert das Vermietungsgeschäft. Daher sind weitere regulatorische Eingriffe und politischer Aktionismus unnötig.

Angespannte Lage auf Hamburgs Wohnungsmarkt

Es ist unstrittig, dass es in Hamburg vor allem bei bezahlbarem Wohnraum einen erheblichen Bedarf gibt. Dennoch führt auch hier die Diskussion oftmals in die Irre. Von den rund 700.000 Mietwohnungen in Hamburg werden jährlich im Durchschnitt rund zehn Prozent neu vermietet – also 70.000. Bei Neuvermietungen gelten gesetzliche Regelungen, die einen Mietenanstieg bei einer Neuvermietung begrenzen. So darf die neue Miete maximal zehn Prozent über der bisher gezahlten Miete liegen.

Der Hamburger Senat hat die Probleme erkannt. Der von Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein in Aussicht gestellte ‚Hamburg-Standard‘ soll den Neubau von Wohnungen günstiger machen. In den Bauämtern, so das Versprechen der Bezirksamtsleiter, sollen Bauanträge rascher behandelt und genehmigt werden. Das sind sinnvolle Maßnahmen, die den Bau bezahlbarer Wohnungen in Hamburg (wieder) voranbringen können.

Zur Wahrheit gehört aber auch: Die Lasten, die im Zuge der Energiewende auf die Vermieter zukommen, sind enorm. Die gesetzlich vorgeschriebenen Investitionen in die energetische Ertüchtigung des Hamburger Wohnungsbestandes werden über steigende Mieteinnahmen refinanziert werden müssen. Wie auch sonst? Insofern sollte der Senat den Hamburger Mieterinnen und Mietern reinen Wein einschenken: ‚Ja, wir versuchen Euch mit Kappungsgrenzen & Co. zu schützen, aber die Mieten werden trotzdem steigen müssen.‘“

01/10/2024

*In der Hamburger Mietenstudie wurden 237.000 im Jahr 2022 in Hamburg bestehende Mietverträge untersucht. Das ist das 22-fache der Datenmenge, die dem Mietenspiegel der Hansestadt und ein Vielfaches der Datenmenge, die Immobilienportalen zugrunde liegen.

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 443 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 775.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,59 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de